Hilfe gegen Schmerzen in der Schulter

Die Ursachen für das Impingementsyndrom und Schmerzen in der Schulter

Verschiedene Sachverhalte können ein Impingement-Syndrom in der Schulter verursachen. Ärzte differenzieren verschiedene Einklemmungstypen an der Schulter. Wir legen unser Hauptaugenmerk auf das sogenannte „subakromiale Impingement“, das mit Abstand am häufigsten vorkommt. Dabei kommt es zu einer Reizung der Supraspinatussehne, häufig in Kombination mit einer Entzündung des Schleimbeutels unter dem Schulterdach.

Schauen wir uns nun die genaueren Ursachen an, und unterscheiden zwischen dem primären und sekundären Impingement.

Das primäre Schulterimpingement

Hierbei handelt es sich um eine Veränderung der knöchernen Strukturen bzw. mechanischen Faktoren, wie z. B.:

  • Fehlstellungen nach einem Unfall
  • Knochensporn am Schultereckgelenk oder Schulterdach
  • Osteophyten (Auswucherungen am Knochen)
  • Abnormale Form des Schulterdachs, z. B. einer zu starken Neigung.

Das sekundäre Impingementsyndrom der Schulter

ist oftmals bedingt durch Fehlhaltung, z. B. am Arbeitsplatz, und muskuläre Dysbalancen, z. B. durch übermäßiges und falsches Training. Hier sind die Ursachen:

  • Ruptur der Rotatorenmanschette
  • Muskuläres Ungleichgewicht
  • Schleimbeutelentzündung
  • Einlagerungen von Kalk.

Ruptur der Rotatorenmanschette

Das heißt, wird der Oberarmkopf durch eine Dysbalance der Rotatorenmanschette nicht richtig fixiert, kommt es zu einer schmerzhaften Reizung bis hin zur chronischen Entzündung oder sogar einem Sehnenabriss, der sogenannten Ruptur der Rotatorenmanschette.

Schleimbeutelentzündung an der Schulter (Bursitis subacromialis)

Schleimbeutel (Bursa synovialis) dienen als Puffer zwischen mechanisch belasteten Körperregionen. Sie kommen neben der Schulter beispielsweise im Knie oder Ellenbogen, an den Hüften oder in den Sprunggelenken vor und üben eine Schutzfunktion aus, indem sie den Druck und die Reibung zwischen Sehne, Muskel, Knochen und Haut reduzieren. In der Schulter gibt es vier Schleimbeutel, diese liegen:

  • zwischen dem Schulterdach (Akromion) und dem Oberarmkopf
  • unter dem Rabenschnabelfortsatz (subcoracoidal )
  • vor dem Subscapularismuskel
  • unter dem Deltamuskel.

Der Begriff Bursa stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Tasche, Beutel. Am häufigsten ist der Schleimbeutel zwischen Schulterdach und Oberarmkopf von einer Reizung betroffen, wodurch es zu äußerst unangenehmen Schmerzen kommen kann. Neben den im praktischen Teil dieses Buchs ausführlich vorgestellten Übungen helfen im Akutfall Kälte und entzündungshemmende Schmerzmittel.

Obwohl das Schulterimpingement sehr schmerzhaft sein kann, zögern viele Menschen eine Therapie viel zu lange heraus. Wird das Engpass-Syndrom zu spät behandelt, kann das zu einer chronischen Sehnenreizung bzw. einer chronischen Entzündung der Supraspinatussehne führen. Dieser Zustand endet im schlimmsten Fall mit einem Riss der Rotatorenmanschette oder anderen schwerwiegenden Verschleißerscheinungen, wie z. B. Schulter-Arthrose (die aber im Vergleich zu Knie und Hüfte glücklicherweise eher selten auftritt).

Soforthilfe gegen Schulterschmerzen

Schmerzen in der Schulter: häufig ist ein entzündeter Schleimbeutel dafür verantwortlich!

Fehlhaltung als Ursache für Schulterschmerzen

Aufgrund von Fehlhaltung durch sitzende Tätigkeiten und zunehmende Bewegungsarmut wird das Zusammenspiel aller wichtigen Faktoren aus dem Gleichgewicht gebracht!

Regelmäßiges Krafttraining der Rotatorenmanschette in Kombination mit Mobilitäts- und Faszienübungen minimiert das Risiko an einem Engpasssyndrom der Schulter zu erkranken.

Wenn wir unsere Gelenke nicht im dafür vorgesehenen Bewegungsumfang nutzen, verlieren sie zunehmend an Beweglichkeit und versteifen. Fehlt Mobilität, dann leidet darunter die gesamte Bewegungsdynamik und Funktionalität der Schulter.

Faszien bzw. das Bindegewebe durchziehen den kompletten Körper und können schnell „verkleben“ und zu Spannungen führen. Die Eigenmassage mit der Faszienrolle (Foamroller) und der Faszienkugel (Faszienball) löst diese Verklebungen, senkt die Spannung und lindert die Schmerzen.

Wichtig ist, dass die Rotatorenmanschette durch die zunehmende Schultertätigkeit nicht überlastet wird. Eine wöchentliche Steigerung des Trainingspensums um nicht mehr als 10 Prozent kann ein Verletzungsrisiko deutlich senken!

Verkürzte Muskeln und Faszien als Ursache für das Impingementsyndrom der Schulter

Verklebte Faszien und eine verkürzte Muskulatur sind mit die Hauptgründe, warum es zu einem Engpasssyndrom im Schultergelenk und somit zur Reizung der Supraspinatussehne kommt.

Eine verspannte und versteifte Muskulatur schränkt den gegebenen Bewegungsradius ein und verändert langfristig die Statik der Gelenke. Hierbei sind sehr häufig die Brust- und Rückenmuskeln verspannt. Diese sind für die Innenrotationsbewegung zuständig. Hier beginnt sich der Teufelskreis zu drehen, denn dieser verstärkte Zug nach vorne verschlechtert stetig die Haltung der Schultern, der Bewegungsspielraum reduziert sich – und der Zug nach vorne wird stärker. Ziel ist es also, die Zugspannung nach vorne zu verringern, was Sie mit unseren speziellen Dehnübungen im Programm erreichen werden.

Auch Überkopfsportarten können starke Schmerzen in der Schulter verursachen

Überkopfsportler haben besonders oft mit Schulterproblemen zu kämpfen. Aber auch bei Kontaktsportlern und Sportarten mit Sturzgefahr, wie z. B. Skifahren oder Snowboarden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Schulterverletzung. Es drohen Brüche, Muskel- und Sehnenrisse und Ausrenkungen der Gelenke.